Der Plastikwahnsinn am Mainbogen geht weiter

Betreff: An den OBR11: Der Plastikwahnsinn am Mainbogen geht weiter
Datum: Wed, 14 Apr 2021 20:43:54 +0200
Von: Philipp Reinhart An: werner.skrypalle@online.de, sandra.neubauer1@gmx.de, tdorn@t-online.de, OBR@zilcher.de, BirgitBusold@yahoo.de, cdu@schugar.de, b.wiewiorra@hotmail.com, stefan.klee@dielinke-fraktion.frankfurt.de, JK@juergenkuhn.com
Kopie (CC): info.amt01@stadt-frankfurt.de

Sehr geehrte OBR-Mitglieder,

als Fechenheimer Bürger begrüße ich Ihre Anregung des OBR11 vom 25.01. an den Magistrat, dem schleichenden Ökozid am Mainbogen durch die intensive Landwirtschaft Einhalt zu gebieten:
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Die derzeitigen Praktiken dort konterkarieren sämtliche Pläne, eine ursprüngliche Landschaft wiederherzustellen und langfristig ein artenreiches Schutzgebiet und einen ansprechenden Erholungsraum zu schaffen. Der ökologische Schaden durch die in der Beschlussvorlage der Grünen aufgeführten Faktoren ist bereits enorm. Insbesondere der Eintrag von Plastik in die Natur ist eklatant und nicht zu verantworten. Es ist auch kaum absehbar, ob und wie diese Schäden jemals beseitigt werden können. Ich unterstelle den Verursachern an dieser Stelle einfach mal, dass es sich nicht um biologisch abbaubare Materialien handelt. Ansonsten wäre die Problematik wohl nicht so kritisch im OBR thematisiert worden.

Nach meiner Auffassung ist der gesamte Ackerboden am Mainbogen und angrenzende Naturschutzflächen womöglich auf Jahrhunderte großflächig mit Plastik kontaminiert, selbst mit einem ”Plastikmoratorium” wäre es dann nicht getan, der Schaden bleibt.

Während der Magistrat der Bitte des OBR noch vor der aktuellen Pflanzperiode einzuschreiten offensichtlich nicht nachgekommen ist, schaffen die ansässigen Landwirte bereits neue Tatsachen:

Am Ostersonntag habe ich bei einem Spaziergang das ganze Ausmaß des Plastikwahnsinns erleben können. Folienfetzen der letzten Jahre (d.h. jene Teile, die noch nicht zu Mikroplastik zerfallen oder vom Winde verweht sind) liegen noch auf Äckern und Wegen, während bereits wieder hektarweise neue Mulchfolien und Vlies vergelegt werden.

Angesichts dieser Bilder (siehe Anhang) möchte ich Sie bitten, den Magistrat und ggf. das Umweltamt/HLNUG erneut auf den dringenden Handlungsbedarf im Sinne des Umweltschutzes hinzuweisen und weitere Schritte zu prüfen.

Fechenheim hat trotz seiner Lage am Stadtrand bisher wenige wirklich natürliche Erholungsräume, daher ist ein ökologisch nachhaltiger Wandel am Mainbogen von immenser Bedeutung für die langfristige Aufwertung der Lebensqualität und artenreicher Lebensräume in unserem Stadtteil. Hier sollten Blumenwiesen und Hecken stehen, statt Monokulturen. Das Müllproblem ist allerdings keine reine „not in my backyard” Angelegenheit für mich, Plastikeinsatz auf den Feldern ist ja bekanntermaßen landläufige Praxis. Aber irgendwo muss man ja mal anfangen.

Vielen Dank für Ihr Engagement für ein lebenswertes Fechenheim!

Herzliche Grüße
Philipp Reinhart