Rechenzentren werden gebaut und das gewaltige Aussehen fällt auf, in der Gwinnerstraße und an der Borsigallee. Sie passen nicht in die derzeitige Struktur von flachen Gewerbebauten. Und sie passen nicht zum bisherigen Ziel das Gewerbegebiet als nachhaltiges Gewerbegebiet zu entwickeln.
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Bild: Beate Brink
Das Gewerbegebiet Seckbach war ein sogenanntes „§34“ Gewerbegebiet, in dem Bauvorhaben zulässig sind, die nach Art und Maß in die nähere Umgebung einfügt.
Die Stadt hat den neuen Wildwuchs zum Anlass genommen, einen Aufstellungsbeschluss zu verfassen, der die Ziele des Gewerbegebietes neu formuliert: Ziel ist die funktionale, energetische und gestalterische Weiterentwicklung des Plangebietes zu einem nachhaltigen Gewerbestandort unter besonderer Berücksichtigung seiner freiraumplanerischen Aufwertung und stadtklimatischen Verbesserung.
Leider wurde in diesem Aufstellungsbeschluss auch formuliert das bisherige Gewerbegebiet als Gewerbe und Industriegebiet ausweisen zu wollen. Im Industriegebiet darf ein 70 db Lärmpegel rund um die Uhr stattfinden.
Wir haben die Ausweisung von Industrie mit viel Überzeugungsarbeit auch auf Stadtebene verhindert! Der Kompromiss lautet: Industrie wird nur dort neu ausgewiesen, wo sie derzeit schon ist.
Derzeit befinden sich im Bestand vier Industriebetriebe, mit denen alle Gewerbetreibenden und die angrenzende Wohnbevölkerung gut zusammenleben können.

Bild: Beate Brink
Wir wollen aber mehr:
- Die Gwinnerhöfe sollen erhalten bleiben und damit die Ansiedelung von kleineren Gewerbebetrieben und Kreativwirtschaft vorangetrieben und klimafreundliche Investitionen unterstützt werden.
- Rechenzentrumsbetreiber sollen städtebaulich ansehnlich bauen, die Höhe der Gebäude muss auf 20-25m begrenzt werden, Fassaden sind zu begrünen, Parkplätze und andere Grünstreifen sollen mit Bäumen versehen werden. Abwärme muss nutzbar gemacht werden und die Kühlung mit Wasserkühlung erfolgen.
- Im Gebiet sollen zwei Querstraßen umgesetzt werden, zwischen Krupp- und Friesstraße und zwischen Gwinner- und Flinschstraße. Damit kann langfristig der Durchgangsverkehr in der Gelastrasse zwischen Gewinnerstraße und Flinschstraße umgeleitet werden.
- Entlang der Straßen und der alten Gleistrassen sollen Bäume gepflanzt werden, generell eine Entsiegelung der Flächen um 15% festgelegt werden.
- Rad- und Fußwege sollen erneuert werden.
Das Wohnen an den Rändern des Gewerbegebietes sollte offiziell erlaubt sein
Derzeit leben ca. 300 Bürger*innen im Gewerbegebiet.
Das Verfahren sieht Bürger*innenbeteiligung vor und wir werden uns mit Vorschlägen einbringen.
Beate Brink (Ortsbeirat 11)
Liebe Beate,
der Artikel bringt es auf den Punkt.